“Kinder müssen das Scheitern lernen”, so Peter Gray im Interview mit Virgina Nolan für Schweizer Elternmagazin Frizi & Franzi.

Was für eine Headline… Neugierig auf mehr Informationen wie wir unsere Kinder wirklich “STARK"  auf das Leben vorbereiten können?
 

Was wünschst du dir wirklich für dein Kind?

Forscher und Entwicklungspsychologe Peter Gray betont, dass die Zunahme psychischer Störungen bei Kindern mehr mit elterlicher Überbehütung als mit anderen Faktoren zusammenhängt. 🚸💭 Studien zeigen, dass Kinder, die zu stark behütet werden, später ein höheres Risiko für Angststörungen und Depressionen haben.

Überpädagogisierung und die Folgen

Jesper Juul hat immer betont, dass Kinder oft überpädagogisiert werden und keinen freien Raum haben, um sich zu entfalten, auszuprobieren, zu langweilen und zu toben. Als Mama von vielen Kindern und Lernende von Jesper Juul, verstehe ich die Bedeutung von Freiheit und unbeaufsichtigtem Spiel. Lassen wir die Kinder (unbeaufsichtigt) frei spielen, stärkt das ihr Selbstbewusstsein und ihre Resilienz. Kinder, die oft unbeaufsichtigt spielen, entwickeln ein höheres Selbstwertgefühl und bessere soziale Fähigkeiten. 🧒🌟

Die Wissenschaft dahinter

Peter Gray beschreibt es treffend: "Spielerfahrungen, in denen sich Kinder einer etwas beängstigenden Situation aussetzen, indem sie etwa auf einen hohen Baum klettern, sind sehr wirksam, wenn es darum geht, die Anfälligkeit für Phobien oder Ängste zu senken. Sie stärken das Selbstvertrauen des Kindes und festigen seine Überzeugung, schwierige Situationen bewältigen zu können. Kinder müssen realisieren, dass sie überleben können. Ein überbehütender Erziehungsstil, der solche Möglichkeiten zu sehr einschränkt, erhöht das Risiko für spätere Angststörungen und Depressionen."

Neurobiologisch betrachtet, fördert freies Spiel die Entwicklung wichtiger Gehirnregionen, die für Problemlösungsfähigkeiten und emotionale Regulation zuständig sind. Untersuchungen zeigen, dass Kinder, die regelmäßig unbeaufsichtigt spielen dürfen, besser darin sind, Stress zu bewältigen und soziale Konflikte zu lösen.

Praktische Beispiele für mehr Freiheit

Stell dir vor, dein Kind spielt mit anderen Kindern ohne ständige Aufsicht. Es lernt, Risiken einzuschätzen und selbstständig zu handeln. Solche Erfahrungen sind entscheidend für eine widerstandsfähige Psyche und langfristige Gesundheit. Auch der Umgang mit Streit, Ungerechtigkeit und die Interaktion mit anderen sind hierbei wichtige Lernfelder. 🛝🤸‍♀️ Studien zeigen, dass Kinder, die frei spielen, als Erwachsene weniger anfällig für Angststörungen und Depressionen sind.

Welche Fähigkeiten und Eigenschaften wünschst du dir für dein Kind, wenn es erwachsen ist?

Wie kannst du deinem Kind mehr Freiheit und Unabhängigkeit ermöglichen?

Wie kannst du deinem Kind mehr Freiheit und Unabhängigkeit ermöglichen? Hier sind einige Beispiele:

• Allein im Garten toben 🌳
• Sich im Wald mit Freunden treffen 🌲👫
• Mit dem Rad oder zu Fuß zur Schule 🚴‍♂️🚶‍♀️
• In Pfützen hüpfen und Bäche stauen 🌧️💦
• Auf Tiere aufpassen oder die Fürsorge für ein Pflegepferd übernehmen 🐴🐾
• Hütten bauen und experimentieren 🔨🧪
• Kochen, einkaufen und backen 🍳🛒🍰
• Auf dem Spielplatz ohne elterliche Überwachung spielen 🛝
• Freunde zu Hause einladen und eigene Spiele erfinden 🏠🎮
• Mit Geschwistern oder Freunden draußen Abenteuer erleben 🌍
• Sich langweilen (ganz ohne Handy, TV, Konsole, ...)

Indem du deinem Kind diese Freiräume gewährst, förderst du seine Selbstständigkeit und sein Selbstvertrauen. Lass es auch mal zum nächsten Laden gehen oder eine kleine Verantwortung im Haushalt übernehmen. 🏡

Ein neues Bewusstsein schaffen

Nach meiner Auffassung, dürfen sich Eltern bewusst werden, dass Kinder ihre eigenen Erfahrungen machen, selbst Lösungen finden, sich streiten und Kummer haben dürfen. Kinder dürfen experimentieren, hinfallen, wütend sein und lernen, mit Risiken umzugehen, im Bewusstsein: 'Wenn etwas passiert, sind wir - deine Eltern - für dich da.' Natürlich kann dein Kind sich beim Backen den Finger verbrennen, sich beim Zubereiten von Essen in den Finger schneiden, beim Gang zum Bäcker mit dem Fahrrad stürzen oder beim Klettern vom Baum fallen... Klar lauern auf dieser Welt viele Gefahren, und manches davon möchten wir unseren Lieben natürlich ersparen. Doch dürfen wir ihnen gleichzeitig nicht die Freiheit zu innerlichem, körperlichen und zwischenmenschlichem Wachstum und Resilienz vorwegnehmen."

Das bedeutet nicht, Laisser-faire zu sein – es bedeutet, abzuwägen, inbrünstig zu entscheiden und dann in voller Liebe zu vertrauen.

Bei jeder Entscheidung darüber, was wir erlauben und zutrauen, sollten wir das Bild im Kopf haben, welche Fähigkeiten und Eigenschaften wir uns für unser Kind wünschen, wenn es erwachsen ist.

Gemeinsame Reflexion und Austausch

Lass uns gemeinsam darüber nachdenken, wie wir unseren Kindern helfen können, starke und unabhängige Persönlichkeiten zu werden. Was sind deine Erfahrungen? Hast du Tipps oder Geschichten, die andere inspirieren könnten? Teile sie in den Kommentaren! 💬👇

Als Lerncoach-Ausbilderin und Elterncoach stehe ich dir gerne zur Seite, um gemeinsam den Weg zu einer freieren und stärkeren Kindheit zu gestalten. 🌟👩‍🏫

PS: Wurzeln und Flügel

Denk daran, es geht darum, deinem Kind Wurzeln zu geben und Flügel zu verleihen. 🌱🦋 Stell dir vor, wie es ist, wenn deine Kinder unbeschwert Kinder sein dürfen – ein wenig Schmutz, ein paar Schrammen und eine Menge Abenteuer. 🌟 Vielleicht ist der Weg zum Bäcker allein ein erster Schritt in Richtung großer Unabhängigkeit. Übertrage kleine Verantwortungen und schenke Vertrauen. 🚶‍♂️🛒🏞️

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Quelle: https://www.fritzundfraenzi.ch/gesellschaft/kinder-muessen-das-scheitern-lernen/

Anmerkung der Autorin: Kinder dürfen das Scheitern lernen - Ich habe die Aussage von Herrn Gray umformuliert für die Überschrift - ganz bewusst!